The Unknown-die über die keiner spricht
Schön, dass Ihr mir wieder folgt, dass Ihr wieder meine Seite besucht und wieder diesen Blogbeitrag lest. In diesem Beitrag geht’s ausnahmsweise nicht um eine theatralische Heldentat meinerseits und er ist auch nicht zur Belustigung meiner Blogleser gedacht. Hier geht’s um die, die meist unerwähnt bleiben.
Es ist wahrscheinlich unbestritten, der Radsport so wie ich in betreibe ist sehr zeitintensiv und ohne Unterstützung eigentlich nicht praktizierbar. Ich selbst kann mich glücklich schätzen zahlreiche Partner und Sponsoren im Background zu haben, die mir in mehrfacher Hinsicht das Sportlerdasein erleichtern. Egal ob Trainerin, Materialsponsoren oder Sporternährung, ohne diese Partner wäre vieles deutlich schwerer und deshalb bin ich stolz darauf Euch als Unterstützer auf meinen Blog oder zahlreichen Social Media Beiträgen auszuweisen. Dennoch gibt es einen Pool von Menschen, welche im Verborgenen arbeiten, die genauso wichtig sind, ohne die es keine Blogbeitrag gäbe, die aber selten bis gar nicht in den Vordergrund rücken. Dies ist ihre Geschichte und ihre Rolle bei Becomeapro.one und ich möchte in diesem Beitrag zeigen, was denn so alles passiert, damit Ihr Leser, überhaupt einen Blogbeitrag in Form eines Rennberichts lesen könnt.
Darf ich vorstellen
Andreas Barth
Alter: 41
Beruf Area Sales Manager Bianchi
Wohnort: Schwäbisch Hall
Rolle: Korrekturleser
Die Geschichte mit Andreas beginnt 2016. Ich bin Tester und Schreiber für das online Magazine twentynineinches-de.com, Andreas ist der Sales Manager von Vittoria Germany. Über meine Rolle beim Magazin erhalte ich erste Produkte wie Reifen und Laufräder für eine Testbeitrag. Penetrant wie ich bin bombardiere ich ihn mit Fragen, Feedback und Kritiken. Andreas lässt sich jedoch nicht abschrecken und verpflichtet mich direkt als Tester und Ambassador für Vittoria. Von nun an bekomme ich Laufräder und Reifen vor dem Serienstart und habe neben Lisa Brandau und Julien Absalon im BMC Team immer die neuesten Prototypen am Bike. Man kann quasi sagen, Andreas war der erste Sponsor vom Bikeequipment. Nach gut 5 Jahren ist weder Andreas noch ich bei Vittoria tätig, dafür verbindet uns eine innige Freundschaft. Heute ist Andreas der Korrekturleser meiner Beiträge. Jeder Bericht wird vor Veröffentlichung zu ihm geschickt. Somit kann man sagen er hat wohl jeden Beitrag gelesen, ob er im Anschluss tatsächlich jemals einen fertigen und veröffentlichen Blog gelesen hat, weiß ich gar nicht 😊 (hat er 😉). Ich habe das Talent, mich voller Wucht geistig in einem Beitrag zu ergießen. Das führt unweigerlich zu einem Kauderwelsch in meinen Textbeiträgen, manchmal fehlen ganz Wörter oder gar halbe Sätze. Andreas bringt das Ganze dann in eine annehmbare, leserliche Form und dafür bin ich ihm dankbar. Solltet ihr trotzdem den ein oder andern Fehler entdecken, nehmt es ihm nicht übel, er war wahrscheinlich schon tief im Laktat, um die anderen zu korrigieren.
Darf ich Vorstellen
JoJo Reize
Alter: 38
Beruf: Senior DevOps Engineer
Wohnort: Freiburg
Rolle: Blogadmin
Ich atme Radsport, ich bin ein Nerd, auf dem Bike wie Digital. Das IBC-Forum ist ein fester Bestandteil meiner Liebe zum Sport und zur Biketechnik. Fast 7.300 Textbeiträge hab ich dort verfasst, viele „kennen“ mich und meine Bikes und wissen um meine selbst gefertigten Steckachsen und „Steelist“ Kurbeln. JoJo braucht für sein Scott eine Sonderanfertigung einer Steckachse mit integrierter Aufnahme für einen Thule Anhänger und schreibt mich über das Forum an. Die Achse bekommt er natürlich, doch der IBC- Chat endet nicht. Zunächst unterhalten wir uns über meine Custom Bikes, danach über seine möglichen Anschaffungen und parallel beginnt JoJo meine Blogbeiträge zu lesen. Nach gut 22 Seiten Chatnachrichten treffen wir uns 1 Jahr später bei mir persönlich. Mein ursprünglicher Blog war irgendwie zusammengeschustert aus einer Homepage-Vorlage und reinkopierten PDF Blogbeiträgen. Ich war zunächst stolz, dass ich das irgendwie hinbekommen habe, aber meine Blogarchitektur war grottig, Beiträge zu erstellen sehr aufwändig. Wie sich an jenem illustren Abend mit JoJo rausstellte, ist er berufsbedingt sehr geschickt in der digitalen Welt und als er mein zuhause spät abends verlässt, ist er zum Blog-Admin von Becomeapro.one berufen, mit der Aufgabe meinem Blog komplett neu aufzusetzen. Jojo ist also nun verantwortlich für alles was auf dieser Seite passiert. Er pflegt die neuen Sponsoren ein, hat die Followme Buttons und die Benachrichtigungsmails integriert und hält die Seite am Laufen. Ohne Jojo gäb´s also nichts wo ich meine Geschreibsel überhaupt veröffentlichen könnte. Thx mate!
Darf ich Vorstellen
Nadine Altmann
Alter: 33
Beruf: Masseurin
Wohnort: Bad Säckingen
Rolle: Physio
Ich erinnere mich genau, ich bin gerade bei Andrea zum Leistungstest, es ist Mai und in 2 Wochen steht die 12h Weltmeisterschaft im Programm. Entkräftet breche ich den Test ab, mir fehlen rund 80 Watt auf dem Pedal, frustriert reise ich von Lindau nach Hause…
Ein anderes Mal, es ist Samstag. Morgen starte ich bei der Trance Vosgienne im Elsass. Mein Nacken ist steif, kann den Kopf weder nach rechts noch links drehen. An Rennfahren ist nicht zu denken…
Die letzte Erinnerung ist noch nicht lange her, der Feindkontakt mit dem PKW hat meinen Rücken lädiert. Ich kann mich nicht bücken, um mir die Schuhe zu schnüren, aber in 3 Wochen bin ich für´s Heavy24 gemeldet…
In diesen Momenten ist sie da, Nadine mein Physiotherapeutin. Ihr könnt euch sicher sein, vor und nach jeder meiner großen Aufgaben bin ich bei ihr, um mich fit für das anstehende Rennen zu bekommen und um mich danach wieder zusammenflicken zu lassen. Etliche Male stand ein Start schon auf der Kippe und ohne ihre Sonderschichten hätte es viele Blogbeiträge, die ihr lest erst gar nicht gegeben. Beispielhaft ist das Heavy24: erst 3 Tage vor dem Start war ich dank Nadine wieder schmerzfrei. Dabei dürft Ihr das nicht falsch verstehen, die Besuche bei Ihr sind die reine Hölle. Ungelogen, diese Frau kann Eure Achselhöhlen massieren und Ihr kotzt vor Schmerzen, das ist kein Witz! Viele von Euch haben mir schon eine enorme Leidensfähigkeit und geringes Schmerzempfinden attestierte. Dies ist auf die Besuche bei Nadine zurückzuführen. Eine Stunde auf der Massagebank und ein 24h MTB Rennen wird zum Wellnesswochende. In dieser Zeit werfe ich ihr sämtliche Beleidigungen in mehreren Landessprachen an den Schädel. Nichts desto trotz, ohne Nadine hätte ich viele Challenges und Rennen physisch nicht geschafft. Ihr Zutun gibt mir auch das Selbstvertrauen, um viele Herausforderungen anzugehen, weil ich weiß, sie hat mich in eine optimale Verfassung gebracht.
Darf ich vorstellen
Dieter Voglgsang
Alter: 67
Beruf: Rentner
Wohnort: Brombach
Rolle: Fahrer Teamfahrzeug
Die Geschichte mit Dieter ist zwar schnell erzählt, jedoch nicht weniger wichtig. Dieter war im Jahr 1997 ursprünglich mein Ausbildungsmeister, als ich meine Ausbildung zum Werkzeugmacher begann. Rund 10 Jahre später, ich war mittlerweile selbst auf der Meisterschule, stieg ich mit seiner Tochter in die Kiste, oder sie mit mir? Naja mittlerweile bin ich mit dieser tollen Frau verheiratet und wir haben zwei wundervolle Kinder. Dieter ist mittlerweile Rentner und hat nun die Rolle des Truckdrivers inne.
Ihr könnt Euch sicher sein, steht eine längere Anreise zu einem Event an, sitzt er am Steuer. Es ist ein unglaublicher Mehrwert, wenn ich auf dem Beifahrersitz chillen kann, mich verpflegen kann, mich auf nichts konzentrieren muss. So komme ich erholt am Zielort an und kann mich auf das Rennen fokussieren. Wäre ich alleine unterwegs, müsste ich nach meinem 24h Rennen sogar noch alles zusammenpacken und irgendwo nächtigen. Mit Dieter kann ich direkt nach dem Zieleinlauf zurück, er spart mir so einen ganzen Tag, den ich zur Regeneration nutzen kann. Auch bei meinen andern Challenges ist Dieter ein wichtiger Bestandteil. Bei meinen Belchhochdrei oder beim Belchenhochvier fuhr er das Begleitfahrzeug und somit bin ich immer bestens betreut, egal ob mit Kleidung, Verpflegung oder moralisch. Dieter ist eine wichtige Stütze, die nicht nur das Gelingen meiner Aktivitäten sichert, sondern Voraussetzung ist, dass ich diese überhaupt starte. Ohne ihn wäre ich beispielsweise nie Solo zum Belchenhochvier gestartet, auch beim Everesting hat er mit Pamela bis Nachts um 12 Uhr am Feuer im Wald verharrt, um anschließend mit mir nach Hause zu fahren. Viele tolle Geschichten gehen auf Deine Kappe Schwiegerpapa, Danke dir!
Darf ich vorstellen
Marco Gallmann
Alter: 27
Beruf: Prozessoptimierer
Wohnort: Wehr
Rolle: Betreuer Rennanalyst
Marco und mich verbindet das Berufsleben, wir sind nicht immer einer Meinung, schätzen aber die gegenseitige Expertise und den fachlichen Austausch. Die ein oder andere Aufgabe haben wir so schon gemeinsam erledigt. Unsere Gemeinsamkeiten reduzieren sich auf unsere berufliche Zusammenarbeit. So würde ich unsere Bindung beschreiben, bis zu jenem Tag, an dem sich Marco ein Rennrad zulegte und ich ihm erstmals von meinem Rennsport und dem anstehenden 24h Rennen im Stöffelpark erzählte. Irgendwie ist Marco davon total begeistert, erzählt seinem Kumpel Felix davon und drei Tage später sitzen die Jungs am Freitagmittag ins Auto und sind zu Betreuern mutiert. Felix ist zwar abgesprungen, dafür hat sich Jonas eingeklinkt.
Ich weiß bis heute nicht, was in solchen Menschen vorgeht. Die setzen sich Freitagmittag ins Auto, fahren 4 Stunden über die verstopfte A5, pennen eine Nacht im Auto, um am Folgetag einen Wildfremden bei einem 24h Rennen zu betreuen und sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Da musst doch echt einen an der Latte haben, oder?
Naja die Jungs entpuppen sich als wahre Könner. Marco ist wie auch im Job der Vollblutanalyst, er inhaliert das Renngeschehen von der ersten Rennstunde an und ist jederzeit voll im Bild der Rennsituation. Wenn Marco dir erzählt: „Wenn Du in den nächsten 6 Stunden ,35er Rundenzeiten fährst, in der Nacht dann 37er Runden und bei Deinen Boxenstopps 5 Minuten investierst, dann musst Du am nächsten Morgen um 6 Uhr nochmal zwei Stunden lang 36er Runden fahren, damit Du in 20 Stunden als 4er ins Ziel kommst“ dann ist das einfach so. Ich kann mich blind auf ihn verlassen, dass er mich durchs Rennen bringt. Er hat beim Stöffelrace auch die Aufholjagd meiner Verfolger so gut getimt, dass sie permanent aufholen und sich zurückrunden, aber eben mit einer Runde Rückstand hinter mir ins Ziel kommen. Dank ihm, muss ich mir im Rennen nie Gedanken über Positionen und Renntempo machen, ich kann mich permanent auf das aktuelle Leiden fokussieren, das verschafft mir eine unglaubliche innere Ruhe!
Darf ich vorstellen
Jonas Gallmann
Alter 24
Beruf Junior Projektleiter Innenausbau
Wohnort Wehr
Rolle: Betreuer Equipment und Nahrung
Er ist der Unbekannte, der mit Marco im Auto saß und irgendwann am Freitagabend im Stöffelpark aussteigt und sagt, ich bin der Jonas und Dein Betreuer. Absolut cool und absolut verlässlich. Dabei ist er weniger Analyst sondern eher der „Tuer“. Er ist richtig heiß darauf dir in jeder Runde ne neue Brille, Flasche, Riegel oder was anderes Nützliches zu geben. Dabei ist er so motiviert, dass ich schon manchmal ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich einfach an ihm vorbei fahre. Teilweise hab ich einen Hungerast vorgetäuscht, nur damit ich einem Riegel von ihm nehmen konnte…hab ihn dann halt einfach ins Trikot gesteckt😊. Bezeichnend war die Situation beim Stöffelrace, als ich einen Reifendefekt hatte, Jonas kam mit dem Ersatzrad angerannt, als wäre er Usain Bolt sein Vater, schneller als manch fahrender Rennteilnehmer.
Ich bin absolut froh, die Gallmann Brothers für 2022 im Team zu haben.
Darf ich vorstellen
Felix Hauf
Alter: 27
Beruf: Bauingenieur
Wohnort: Wehr
Rolle: keine Ahnung, sag´ Du‘s mir?
Felix ist eigentlich der, der nicht da war. Er gehört in den Freundeskreis von Marco und Jonas, hat aber eigentlich noch nichts gerissen, außer sich zu meiner Betreuerpastaparty und in diesen Blogbeitrag zu schleichen. Jedenfalls ist Felix, wie auch die andern zwei ne coole Socke. Er passt super ins Team und ist auch jemand, den ich um mich herum haben möchte. Bei einem 24h Rennen gibt´s zweifelsohne Grenzsituationen und es braucht Menschen, die man dann um sich herum ertragen kann und die mich ertragen können. Felix kann solch einer sein, ich bin froh das er als dritter Mann im Betreuerteam dabei ist, denn ich brauche alle 3 Betreuer für das anstehende Rennjahr. Ich hab Großes vor und Ihr seid unverzichtbar!
Darf ich vorstellen
Pamela Bürgin
Alter: 38
Beruf: Mutter
Wohnort: Steinen
Rolle: kongret grasser Törminädör
Einer der prägendsten Filme meiner Jugendzeit war Terminator 1+2. Ein ultrakrasser Cyborg Killer wird zur Erde geschickt, um Sarah Connor zu töten. Als Bodyguard lediglich ein Mensch, der den Kampf gegen diese übermächtige Killermaschine aufnimmt. Im zweiten Teil erscheint wieder dieser Terminator, doch plötzlich ist dieser der Bodyguard von Sarah Connor bzw. ihrem Sohn. Dafür wird ein noch viel krasserer Terminator als Killer geschickt. Müsste ich die Rolle meiner Frau beschreiben, wäre sie der kongret grasse Terminädor der Fahrerfrauen. Ich weiß gar nicht, wie ich es beschreiben soll, aber fange nun irgendwo an. Es beginnt eigentlich schon zwei Wochen vor dem eigentlichen Rennwochenende. Da werden die benötigten gesunden Lebensmittel gekauft und verabreicht und alle Wünsche fürs Rennen erledigt. Red Bull, meinen „Kaba“ danach, meine pürierte Nudelsuppe usw., für alles wird gesorgt. Parallel werden die Anmeldefristen und Teilnehmerlisten gecheckt. Ich werde also permanent daran erinnert mich anzumelden und darüber informiert wer meine Gegner sein werden. Erwarte ich noch Equipment meiner Sponsoren, so wird die Ware ausgepackt, auf die Küchenwaage gelegt und ich werde sofort per WhatsApp informiert: „das neue Teil ist da und es wiegt so und so viel“
Der Renntag steht an und nun dreht Pamela richtig auf. Ist sie nicht dabei und ich werde fremdbetreut, hängt sie pünktlich zum Startschuss am Liveticker. Komme ich bei nem Marathon ins Ziel, habe ich Platzierung, Altersklassenwertung und Rennzeit schon im WhatsApp-Chat auf dem Handy. Beim 24h-Rennen läuft sie zur Höchstform auf: beim Rennen in Oschersleben hat sie mich nachts, mehrmals angerufen. Ich hatte das Handy in der Trikottasche und sie hat mich einfach nur über die Kopfhörer angefeuert und mir immer wieder die Uhrzeit genannt, wann sie mich wieder anruft. Das war Motivation um weiter zufahren. Am 24h-Rennen Alfsee blieb sie die ganze Nacht wach und hat im Livestream verharrt, um mich jede Runde zu sehen wenn ich über Start und Ziel komme. Dabei hat sie natürlich auch die Rundenzeiten gecheckt und als ich im Morgengrauen fast Plätze verloren hätte, hat sie erst mal meinen Betreuer angerufen und ihn angeschnauzt, dass er gefälligst mich anschnauzen soll.
Wenn sie selbst dabei ist, eskaliert sie total. Da ist alles perfekt getimt, sie fiebert da richtig mit, aber wehe ich will mich nach 20 Stunden Fahrtzeit , 380 Kilometer und einem geschwollen Bein mal 5 Minuten hinsetzen, dann kommt er aus ihr raus, der kongret grasse Terminädör. Dann bekomme ich sowas von einem Arschtritt und werde zurück auf´s Bike gepeitscht, um mir am Folgetag wieder anzuhören, warum ich denn schon wieder so zerschossen und nutzlos rumhänge und wieder für nichts zu gebrauchen bin. Es ist einfach schön mit welcher Hingabe sie mich da unterstützt. Ich darf mir auch kein Bike kaufen, welches ihr nicht gefällt, dafür nervt sie mich dann penetrant wenn sie ein Schönes entdeckt hat. Aktuell werde ich wöchentlich von ihr aufgefordert mir endlich das Mach 4SL in Deep Ocean Blue zu kaufen, absolut verrückt oder? Ne Frau die darauf drängt, dass man sich ein neues Bike kauft 😉. Das Rennwochende ist vorbei, ich bin total zerstört und Pamela läuft noch immer auf Hochtouren. Fast stündlich wird Sportograf gecheckt, wann denn endlich die Rennbilder online sind und welche ich dann im Nachgang für den anstehenden Blogbeitrag kaufen soll.
Dabei hätte sie allen Grund sich von der Thematik abzuwenden. Aufgrund ihrer Hashimoto- und Herzerkrankung ist es ihr selbst nicht mehr möglich Bikesport zu betreiben und Rennen zu fahren. Das wäre schon Strafe genug, aber sie hat nun zusätzlich einen Ehegatten, der ihr das was sie nicht kann, täglich vorlebt. Statt sich abzuwenden unterstützt sie mich aber mit einer unermesslichen Leidenschaft.
Man hat mich schon als Mentalitätsmonster und großen Kämpfer bezeichnet, aber meine Frau ist tagtäglich ein größerer Kämpfer als ich es wohl je sein werde. Dafür liebe ich sie.
Darf ich vorstellen
Soe May & Mayla Bürgin
Alter: 10 & 8
Beruf: Schüler
Wohnort Steinen
Rolle: Schröpfer und Bimmler
So nun kommen die Letzten zwei meines Teams. Als Kinder sind das halt die obligatorischen Anhängsel, würde man meinen. Doch weit gefehlt, auch sie haben feste Rollen, die sie voller Tatendrang erfüllen. Vor und nach jedem Wettkampf gibt es eine Youtube-Schröpfsession. Ich spiele ihre Wunschlieder via Handy und sie malträtieren meine Beine mit Schröpfgläsern. Soe May ist der Style-Berater: sie hebt den mahnenden Finger, wenn die Socken nicht zum Outfit passen und das Bike mal wieder geputzt werden muss. Mayla hingegen ist da eher technischer – sie wusste im Alter von 6 schon wie einen Drehmomentschlüssel funktioniert und das man Montagepaste für Carbonlenker benötigt.
Im dicht gedrängten Starterfeld eines MTB XCO Weltcups erkennen sie eine Jolanda Neff oder Pauline Prevot auf Anhieb und Peter Sagan hat´s bei ihnen verschissen, weil er von Bora zu Total Direkt Energie wechselt. Die Mädels sind immer voll dabei, mit ihren Kuhglocken um den Hals sind sie am Streckenrand der lauteste Fanclub, am Ende eines Rennwochenendes hat jeder Fahrer eine high 5 bekommen und sie sind im halben Fahrerlager bekannt.
In diesem Beitrag ging es nicht um mich oder darum meinen Lesern etwas lustigen Zeitvertreib zu bieten. Mit diesem Beitrag möchte ich mich bei meinem Team bedanken, Danke dafür was Ihr in der Vergangenheit geleistet habt und Danke dafür was noch kommen wird. Ich freu mich unglaublich auf das neue, schwere Rennjahr mit Euch. Ihr alle werdet gebraucht und ohne Euch geht es nicht. Mit diesem Beitrag wurde mir auch persönlich klar, wie groß mein Blog bzw. das Team dahinter in kurzer Zeit geworden ist. Zudem bietet es auch Euch die Chance Eure Teammitglieder kennen zu lernen, denn ein JoJo kennt keinen Andreas, ein Jonas keine Nadine und eine Nadine keinen Marco. Jetzt wisst Ihr auch mal wer hier alles mit am Start ist.
Auf die kommende Saison.