In Balance bleiben (Teil1)

In Balance bleiben (Teil1)

 

Es ist ja nicht so, als würde ich es nicht wissen. Radfahren ist mehr als stumpfe Beinarbeit und jeder, der mal längere Zeit auf dem Rad gesessen ist, weiß das auch. Es krampft der Nacken, der Rücken zwickt, Hände und Füße melden sich. Ja, ich kenne meine Schmerzpunkte. Ja, ich weiß, ich sollte diese trainieren. Ja, ich weiß sogar wie, aber ich bin einfach zu faul.

 

Ich will Radfahren - das macht mir Spaß, nix anderes. Jahr für Jahr dieselbe Leier, doch was ich letzten Winter eher stiefmütterlich durchgeführt habe, möchte ich diesen Winter mit mehr Nachdruck und mehr Motivation erneut versuchen. Es geht im Allgemeinen um Rumpf- und Koordinationstraining, im Speziellen um Training mit dem Balanceboard. Und wenn ich nun mit viel Schwung an die Sache ran gehe, kann ich doch gleich meine Leserschaft mitnehmen, oder?

 

In meinem mehrteiligen Blogbeitrag zeige ich euch Übungen, die nachhaltig eure Arme, Oberkörper und Rumpf kräftigen und gleichzeitig das Gleichgewichtsgefühl verbessern. Dabei bin ich noch längst nicht so weit, dass ich sämtliche Übungen in Perfektion beherrsche und ein prima Coach für euch darstelle. Nein, ich hoffe, dass ihr euch ähnlich untalentiert anstellt wie ich und es mir dadurch besser geht :-)

 

Dabei gilt die Regel: mach es nicht lange, dafür oft. Es ist wirklich erstaunlich, wie bescheiden mein Gleichgewichtsgefühl ist. Auf‘m Rad ist alles gut, auf einem Bein oder Balanceboard stehend schon nicht mehr. Dabei kommen Trainingsfortschritte wirklich schnell, verfliegen aber wieder, sobald man aufhört.

 

Ich selbst habe die Notwendigkeit eines solchen Trainings erkannt. Der Ursprung lag zum einen in meiner Fahrtechnik, zum andern an meinen oben genannten Schmerzpunkten im Rückenbereich. Es ist nun mal so - die Beine, die mit voller Power aufs Pedal drücken, stützen sich am Rumpf ab.

 

Ich komme auf schnellen Abfahrten eigentlich gut klar und auch dem einen oder anderen Trail bin ich gewachsen. Sobald es aber matschig wird, werde ich zum Schisshasen. Ich mag dieses Gefühl nicht, wenn das Rad unter mir schwimmt, dieses Versetzen in den Spurrillen. Ich verkrampfe, drossle das Tempo, verliere Plätze. Durch Übungen auf dem Balanceboard ist dies deutlich besser geworden und jeder von euch Lesern kann dieselben Verbesserungen erzielen. Was ihr braucht, ist lediglich etwas Zeit und ein …

 

Balanceboard

 

Das bekommt ihr schnell und für viel Geld im Internet. 50 – 100 € werden je nach Hersteller aufgerufen. Investiert ihr 30 Minuten Arbeit, geht’s auch mit Material aus dem Baumarkt für ca. 8 €.

 

 

Was ihr Braucht

 

•Ein Holzbrett, Maße ca. 80 x 30 x 2 cm

 

•2 Begrenzungsleisten (2,5 x 2,0 x 30 cm) an jedem Ende, damit die Rolle nicht hervorschießt

 

Eine Blackroll oder Kunststoffrohr oder alternativ Holzvollmaterial, Durchmesser 9 – 11 cm aus PVC oder HT-Rohr aus dem Baumarkt. Es gilt, je kleiner der Durchmesser und je formstabiler das Rohr, desto schwieriger die Übungen. Meine Empfehlung zu Beginn: nehmt ein HT Rohr.

 

Nun bekommt ihr jedes Wochenende neue Übungen von mir. Die erste Woche dient lediglich dazu, euch das Material zu beschaffen und ein Gefühl für das Board zu bekommen. Wenn ihr euer Balanceboard fertiggestellt habt, könnte ihr gleich mit der einfachsten Übung anfangen.

Schafft euch Platz links und rechts von euch. Es ist nicht das Ziel, sich die Eckzähne am Couchtisch auszuschlagen oder der erste zu sein, der eine Schultereckgelenkssprengung mit der Zerstörung eines 55“ Flatscreens kombiniert.

 

•Macht die ersten Übungen an einer Wand. Hier könnt ihr euch immer etwas mit den Händen an der Wand abstützen, um die Balance zu halten.

 

•Die Wahl der Rolle ebenso wie die des Untergrundes beeinflusst den Schwierigkeitsgrad. Wer zunächst unsicher ist, macht die Übungen lieber auf dem Teppichboden als auf Laminat oder Parkett.

 

Übung 1

 

Stehe auf dem Balanceboard

 

Versuche das Gleichgewicht stehend zu halten, Blick geradeaus

 

Übung 2

 

Surfe auf dem Balanceboard

Verlagere dein Gewicht und surfe mit dem Brett auf der Rolle.

 

Diese Übungen solltet ihr bis zum kommenden Wochenende beherrschen, dann machen wir die nächsten.

 

Viel Spaß beim Training!

 

Happy surf

 

Daniel

 

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