Dem Speck an den Kragen mit dem Bulletproof Kaffee
Tim Böhme schwört darauf, Cycling Claude steckt gerade im Selbstversuch und Fit4fun hat auch schon über den vermeintlichen Wundertrunk berichtet.
Es geht um den Bulletproof Kaffee, doch bevor ich euch aufkläre, zunächst ein kurzes Vorwort.
Es ist Ende Dezember, beim morgendlichen Surfen durch die sozialen Netzwerke entdecke ich Fotos. Darauf ein gestählter Typ, schlank, austrainiert, braun gebrannt. Ein Kerl, der sich mal wieder auf dem Rad durchgekämpft hat und sich gemeinsam mit seinen Teamkollegen über den tollen Renntag und die erbrachte Leistung freut. Es ist Facebook, welches mir gerade meine „Highlights“ des Jahres präsentiert – ach, was war das für ne tolle Rennsaison. Nun klinkt sich auch Strava in das Duett der Selbstbeweihräucherung ein. Eine eindrückliche Zusammenfassung aus Jahreskilometren, erklommenen Höhenmetern und Trainingsstunden zeigt mir, was für ein krasser Typ ich doch bin. Mann, wie hab ich mich dieses Jahr gesteigert! Ich überlege kurz, mich scheiden zu lassen, um mich selbst zu heiraten, weil ich so toll bin, verwerfe den Gedanken aber schnell, da ich ohne meine Pam dann doch nur ein halber Mann bin.
Es folgen die Feiertage zwischen Linzertorte und Zuckerbrödli. Die Herausforderung bei den schon fast erzwungenen Familientreffen besteht nun darin, sich nach einem mehrgängigen und fetthaltigen Menü noch möglichst viel der beiden erstgenannten Backwaren einzuschieben und zwar so lange, bis einer meint, es sei jetzt genug und wir sollten zum Verdauungsschnaps und Glühwein über gehen.
Wer nun denkt, nach Weihnachten wird’s besser, der wird eines besseren belehrt. Es wartet noch die letzte Herausforderung der Feiertage. Das Neue Jahr beginnt nämlich mit dem Dreikönigskuchen. Ich zeige erneut, was ich für ein Winnertyp bin, und vernichte umgehend acht der neun Kuchenteile, bis ich endlich auf den versteckten König beiße, mir danach die Krone aufsetze und für einen Tag der King bin.
Diese zwei Wochen reichen und der einstige gestählte Lycraheld gleicht nun eher Samson aus der Sesamstraße. Der Blick auf die Körperwaage bestätigt das, was der Blick in den Spiegel schon längst andeutete. Mein Körpergewicht ist gestiegen, wie die Raketen zu Neujahr. In knapp zwei Monaten ist wieder Leistungstest bei der Sadistin. Ausgegebenes Ziel war, Gewicht und Körperfett von knapp 10 % auf 8 % zu senken. Und nun das.
Ich: Andrea, nimmst du am Testtag auch DPD Sendungen entgegen?
Andrea: Ja, wieso?
Ich: Ich schicke mich per Kurier.
Andrea: Hä, warum?
Ich: Ich passe nicht mehr in mein Auto und komme nun als Sperrgut
.
Es ist höchste Zeit, die Kurve zu bekommen. Lidl und Aldi scheinen mich persönlich zu kennen. Vor gut zwei Wochen gab‘s noch Entenbrust, Schokonikoläuse und Eisparfait in den Prospekten, nun sind’s Sportklamotten, Diätshakes und Fitnessgeräte. Danke an die Discounter für die Unterstützung an dieser Stelle :-)
Mein Mittel zum Zweck soll also nun der Bulletproof Kaffee werden.
Wie immer geht es darum, den Stoffwechsel in Gang zu bringen, dem Körper Kohlenhydrate und Zucker zu entziehen und ihm stattdessen Fette als Energielieferant anzubieten.
Abnehmen durch Fett?
Genau, denn nur wenn unser Körper lernt, Fette als Energielieferant anzuerkennen und zu verbrennen, ist er auch in der Lage, die eingelagerten Fettpölsterchen abzuarbeiten. Vorausgesetzt, man schiebt davon weniger rein, als man benötigt. Genau dann spricht man von einem guten Fettstoffwechsel, zu dem es schon in der Vergangenheit den Beitrag „Wir brauchen Eier“ von mir gab.
Ich starte zunächst damit, montags, mittwochs und freitags eine morgendliche FSW-Spinning-Einheit zu absolvieren. Ab 5:45 Uhr also 30 Minuten Spinning, dann etwas Krafttraining und dann folgt mein Bulletproof Kaffee und ersetzt damit das Frühstück.
Rezept Bulletproof Kaffee
•Frisch gemahlener und durch einen Kaffeefilter aufgebrühten Kaffee (250ml)
•Butter (z.B. Kerrygold, 1-2 Teelöffel)
•Bio Kokosöl nativ (1-2 Teelöffel)
Wer den Kaffeegenus ähnlich eines Latte bevorzugt, geht wie folgt vor:
Kaffee frisch aufbrühen, Öl und Butter in einen Mixer. Die Masse cremig rühren. Kaffee dazu und nochmals durchmischen.
Natürlich wird da in zahlreichen Videos ne Wissenschaft daraus gemacht.
Um morgens Zeit zu sparen, entscheide ich mich für die Quick & Dirty-Variante, zerdrücke die Butter mit dem Öl direkt in der Tasse und lasse mir aus meinem Kaffeevollautomaten nen 4-Fachpresso drüber laufen.
Wirkung des Bulletproof Kaffee
Das Koffein ist natürlich der Muntermacher für den Start in den Tag, zudem bringt Kaffee den Stoffwechsel in Gang.
Wer nun noch zusätzlichen Boost benötigt, der muss den Kaffee unbedingt in einer Tasse von Radsporttechnik Müller zubereiten. Warum? Na, Müller liefert auf Wunsch immer Boost :-) (sorry für die Schleichwerbung und Grüße an Andreas).
Die Butter und das Öl machen zugleich satt und liefern die Energie, um bis zum Mittag durchzuhalten. Der Kaffee muss allerdings ohne Milch und Zucker getrunken werden und bis zum Mittagessen, welches auch primär Kohlenhydrate meiden sollte, dürfen keine zuckerreichen Lebensmittel zugeführt werden. Wir wollen ja dem Körper beibringen, unser Fett zu nutzen.
Mein Vorhaben bespreche ich zunächst mit Andrea Potratz. Auch sie attestiert diesem Getränk die Fettstoffwechsel fördernde Wirkung, meint aber:
Andrea: Basisch ist das Getränk leider wenig ausgewogen, du startest also recht sauer in den Tag.
Ich: Wenn ich auf die Waage schaue, starte ich auch sauer in den Tag.
… und ich beginne meinen Selbstversuch.
Happy ride
Daniel
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